Studie Autoversicherung – Deutsche Autofahrer haben Vollkasko-Mentalität
54% der Autofahrer in Deutschland haben für ihr Fahrzeug eine Vollkaskoversicherung abgeschlossen. Überraschend dabei ist, dass sich nicht nur die große Mehrheit der Halter von Neufahrzeugen für den maximalen Versicherungsschutz entscheidet. Auch 77% der Eigentümer von zwei bis fünf Jahre alten Pkw schließen eine Vollkasko-Police ab. Direkt im Autohaus gekaufte Versicherungen sind dabei zu 95% inklusive Kasko-Schutz. Das sind Ergebnisse der Studie „Werkstatt-Services aus der Sicht des Fahrzeughalters“ der Management- und Organisationsberatung hnw consulting in Zusammenarbeit mit dem IMWF Institut für Management- und Wirtschaftsforschung.
Abschlussbereitschaft unterscheidet sich stark
„Das Potenzial zur Kaskoversicherung wird hierzulande von den Versicherern bei den Volumenherstellern jedoch recht unterschiedlich ausgeschöpft“, sagt Carsten Nyhuis, Partner in der hnw consulting GmbH. Beispiel Opel: Während die Rüsselsheimer einen Anteil am Pkw-Gesamtbestand von gut 12% haben, sind sie in der Gruppe der weder Teil- noch Vollkasko-versicherten Fahrzeuge mit 18% deutlich überrepräsentiert. Damit unterscheiden sich Opel-Fahrer in ihrer Abschlussbereitschaft beispielsweise erheblich von Mercedes-Benz-Eignern. Denn trotz eines Marktanteils von mehr als 9%, machen die Fahrzeuge aus dem Hause Daimler nur 2% der Autos aus, die nur mit dem gesetzlich vorgeschriebenen Minimalschutz haftpflichtversichert sind.
Autohaus wird als Vertriebskanal unterschätzt
Interessant ist in diesem Zusammenhang der Abschlusskanal: „Das Potenzial für den Verkauf einer Kaskoversicherung ist im Autohaus relativ am höchsten – erst dann kommen mit recht großem Abstand die Versicherungsagentur und der Online-Abschluss“, sagt hnw-Partner Nyhuis. Im Autohaus abgeschlossene Versicherungen sind laut Studie nämlich zu 72% Vollkasko- und zu 23% Teilkasko-Policen. Damit umfassen nur 5% aller in Autohäusern abgeschlossenen Kraftfahrtversicherungen keinen Kasko-Schutz, sondern lediglich die Haftpflicht. Der zusätzliche Verkauf von Kasko-Policen fällt dem Autohaus also deutlich leichter als der Agentur oder dem Online- und Direkt-Vertrieb.
Wie die Studie weiter zeigt, haben die Hersteller und ihre Autohäuser das hinter dieser Erkenntnis steckende Potenzial allerdings bei weitem noch nicht ausgeschöpft. Denn während derzeit erst 5% der Befragten – einkommensunabhängig – ihre Autoversicherung im Autohaus abgeschlossen haben, können sich hingegen rund 50% der Fahrzeughalter dies künftig vorstellen.
Quelle:AssCompact
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